Eine Arbeitsgruppe der Gesundheitsfachberufe hat unter Federführung von Cochrane Deutschland einen Leitfaden zum Aufbau Praxisbasierter Forschungsnetzwerke (PBFN) in den Gesundheitsfachberufen (GFB) erarbeitet und unter frei verfügbar ins Netz gestellt. Der PBFN-Leitfaden ergänzt den bereits existierenden GFB-Leitfaden (www.cochrane.de/de/leitfaden) und fokussiert die Frage, wie Hochschulen auch bei knappen Ressourcen größere Wirksamkeitsstudien und die Beantragung entsprechender Fördermittel vorbereiten können. Der PBFN-Leitfaden empfiehlt und erörtert dazu die koordinierte Vergabe von Studienarbeiten an Studierende und eine enge Zusammenarbeit mit den Versorgungseinrichtungen, die bereits mit den Hochschulen assoziiert sind.
Kategorie: Forschung
Stipendien im Promotionskolleg Versorgungsforschung „Collaborative Care“
In dem Kooperativen Promotionskolleg Versorgungsforschung „Collaborative Care“ werden im Rahmen des Nachrückverfahrens zwei Stipendien vergeben.
Beteiligt sind an dem Kolleg an der Katholischen Hochschule Freiburg insbesondere der Forschungsschwerpunkt Versorgungsforschung in Gerontologie, Pflege und Gesundheitswesen, an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg das Institut für Psychologie, Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie sowie die Koordinierungsstelle Versorgungsforschung der Medizinischen Fakultät, an der Pädagogischen Hochschule Freiburg das Institut für Alltagskultur, Bewegung und Gesundheit, Fachrichtung: Public Health & Health Education und an der Evangelischen Hochschule Freiburg die Forschungsschwerpunkte Pädagogik der Kindheit sowie Zivilgesellschaft und demographischer Wandel.
Es handelt sich um Stipendien der Landesgraduiertenförderung, die nach dem Landesgraduiertenförderungsgesetz vergeben werden. Das Promotionskolleg wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert.
Die Bewerbungsfrist endet am 31.07.2016.
Weitere Infos finden Sie auf der Webseite des Promotionskollegs.
Neue Ausgabe online: International Journal of Health Professions
Das International Journal of Health Professions (IJHP) ist eine Open Access Zeitschrift für die Gesundheitsberufe und Themen der Gesundheitsversorgung. Die neue Nummer des IJHP befasst sich mit dem Thema „Health Universities: Bildung und Versorgung zusammenführen“.
Der Fokus des IJHP richtet sich auf die interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit sämtlicher Gesundheitsberufe in Lehre, Forschung und Berufspraxis. Ziel ist die Förderung der Wissenschaft in den Gesundheitsberufen im deutschsprachigen Raum.
Das IJHP publiziert Originalartikel (Studien, Reviews, theoretische und methodische Grundlagen und Analysen). Beiträge können laufend in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden. Nach dem Peer-review-Verfahren akzeptierte Manuskripte werden umgehend online publiziert und sind zitierbar (mit doi-Nummer für Online-Publikationen). Publizierte Artikel werden periodisch in Nummern zusammengefasst.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des IJHP.
Flyer zum aktuellen Call for Papers.
Gründung der Deutschen Gesellschaft für Physiotherapiewissenschaft e. V.
Aus einem Projekt des deutschen Cochrane Instituts heraus entstand die Idee, dass sich wissenschaftlich interessierte Physiotherapeut_innen zu einer von Verbänden oder anderen Interessengruppen unabhängigen wissenschaftlichen Gesellschaft zusammen schließen.
Bei einem ersten Treffen im Oktober 2015 wurde die Gründung einer solchen Gesellschaft beschlossen. Am 19. Februar 2016 fand die Gründungssitzung statt und nach intensiven Diskussionen über den Namen und die Satzung wurde die Deutsche Gesellschaft für Physiotherapiewissenschaft e.V. (DGPTW) ins Leben gerufen.
Das primäre Ziel der Gesellschaft ist es, die physiotherapeutische Forschung zu fördern und deren Verknüpfung mit Lehre und Versorgung zu unterstützen. Dadurch soll sowohl die wissenschaftliche Entwicklung der Physiotherapie als Disziplin als auch eine evidenzbasierte Handlungsweise in der Versorgung gestärkt werden. Weiterhin steht die Gesellschaft für einen intradisziplinären und interdisziplinären wissenschaftlichen Diskurs im Sinne eines wissenschaftstheoretischen und methodologischen Pluralismus. Außerdem soll sie ein Ansprechpartner für Versorgung, Politik und Gesellschaft zu wissenschaftlichen Fragestellungen sein.
Langfristig möchte die DGPTW physiotherapeutische Leitlinien entwickeln und an der Erstellung von interdisziplinären Leitlinien mitwirken. Angestrebt wird daher, in die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) aufgenommen zu werden. Das offizielle Organ der DGPTW wird die Fachzeitschrift „Physioscience“.
Als Vorsitzende des Vorstandes wurde Dr. Kerstin Lüdtke gewählt und als ihr Vertreter Prof. Dr. Axel Schäfer. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind als Schriftführer Prof. Dr. Bernhard Elsner, als Schatzmeister Christian Kopkow und als Beisitzerin Cordula Braun.
Eine Mitgliedschaft in der DGPTW ist in verschiedenen Kategorien möglich: Ordentliche Mitglieder können Personen werden, zu deren Tätigkeitsbereich physiotherapeutische Lehre oder Forschung gehört, die mindestens einen Bachelor-Abschluss haben oder entsprechende wissenschaftliche Aktivitäten nachweisen können. Fördernde und assoziierte Mitglieder können den Verein unterstützen, haben aber kein aktives und passives Wahlrecht. Interessierte Physiotherapeut_innen sind herzlich eingeladen, der DGPTW beizutreten.
Eine erste Veranstaltung der DGPTW und die nächste Mitgliederversammlung wird am 17. / 18. November 2016 an der Hochschule für Gesundheit in Bochum im Rahmen des Forschungssymposiums Physiotherapie stattfinden.
Evidenzbasierte Innovationen in den Gesundheitsfachberufen
Deutsches Cochrane Zentrum: Forschungsmethodischer Leitfaden der AG Gesundheitsfachberufe aktualisiert
Unter https://www.freidok.uni-freiburg.de/data/10702 findet sich der GFB-Leitfaden 2.0 (März 2016) zur Ermittlung, Evaluation und Implementation evidenzbasierter Innovationen in den Gesundheitsfachberufen (GFB). Der Methoden-Leitfaden wurde von einer GFB-Arbeitsgruppe unter Federführung von Cochrane Deutschland erarbeitet. Der HVG ist durch zwei Vorstandsmitglieder in der Arbeitsgruppe vertreten. Er unterstützt die Erstellung von Potenzialanalysen, die eine Vorstufe von Forschungsanträgen für größere Wirksamkeitsstudien darstellen.
Neu sind u.a. Verweise auf aktuelle Literatur zur Vertiefung bestimmter Themen (z.B. Forschungs-Praxis-Transfer in den GFB, Deutschsprachige Artikel zur GRADE-Bewertung, Klientenzentrierte Endpunkterfassung), konkrete Vorlage für die tabellarische Zusammenfassung von Evidenzlage und Evidenzlücken und Verweis auf ein Best-Practice-Beispiel und eine neue Open Access Fachzeitschrift für Machbarkeitsstudien.
Zusätzlich bietet Cochrane Deutschland Hochschulen mit forschungsorientierten Masterstudiengängen Seminare für die Erstellung von Potenzialanalysen auf Basis des GFB-Leitfadens an. Nähere Informationen zum Seminarangebot und zur Vernetzung von GFB-Forschungsakteuren erhalten Sie unter www.cochrane.de/de/ebm#ebmd oder bei Dr. Sebastian Voigt-Radloff, Cochrane Deutschland, voigt-radloff@cochrane.de.